Schloss Forderglauchau wird die zur Stadt Glauchau hin erbaute Erweiterung des Schlosses Hinterglauchau genannt. Das Schloss entstand ab ca. 1524 im Stil der Frührenaissance. Es gilt daher als frühester Profanbau der mitteldeutschen Renaissance-Architektur. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Schloss Forderglauchau zu einer Dreiflügelanlage erweitert.
Schloss Forderglauchau - mit „F“ geschrieben - ist kein Schreibfehler. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als ein verbindliches orthographisches Regelwerk wie der „Duden“ noch nicht vorlag, schrieb man nach Gewohnheit und Hörbild. Diese Schreibweise hat sich in Bezug auf „Forderglauchau“ als Eigenname bis heute erhalten.
Im Schloss Forderglauchau haben die Stadt- und Kreisbibliothek „Georgius Agricola“, die Galerie „art gluchowe“ und eine Unterrichtsstätte der Musikschule des Landkreises Zwickau „Clara Wieck“ ihr Domizil. Ein Konzertsaal und die Räume des Weißen Gewölbes können für Kleinkunstveranstaltungen, Empfänge oder Familienfeierlichkeiten genutzt werden.
Das Schloss Hinterglauchau wurde um 1170/1180 zunächst als klassische Burganlage durch die Herren von Schönburg erbaut und bildete über Jahrhunderte den Mittelpunkt ihrer Herrschaft. Zwischen 1470 und 1485 erfolgte der Umbau in ein Wohnschloss der im Stil der obersächsischen Spätgotik. Mit der Errichtung der später Schloss Forderglauchau genannten Gebäudeteile wurde die Anlage ab etwa 1525 in Richtung Stadt erweitert. Zur gleichen Zeit wurde das Schloss Hinterglauchau im Stile der Frührenaissance um- und ausgebaut. Die Flügel des Schlosses Hinterglauchau wurden im Laufe der Zeit noch mehrmals baulich verändert. So erfolgte zum Beispiel im 18. Jahrhundert der Umbau des Nordflügels und im 19. Jahrhundert der Neubau des Südflügels.
Seit 1940 beherbergt das Schloss Hinterglauchau das Museum und die Kunstsammlung der Stadt Glauchau. Im Kaminzimmer des Schlosses kann man den Bund fürs Leben schließen - ein besonderes Ambiente für einen unvergesslichen Tag.
Zudem bietet der Schlosshof Hinterglauchau einen unverwechselbaren Charme. Jährlich finden dort Musikveranstaltungen sowie die Nacht der Schlösser und der Tag des offenen Denkmals statt. Weiterhin kann man im Bereich des Schlosses Hinterglauchau das Verlies, unterirdische Gänge (Kelleranlagen), die Schlosskapelle und die historische Wagenremise besichtigen. Dazu werden bei Bedarf auch Führungen angeboten. Das Verlies kann über das "Angstloch" von oben eingesehen werden.