Rümpfwald
Zwischen Glauchau und Lichtenstein erstreckt sich der rund 750 Hektar umfassende Rümpfwald, der damit das zweitgrößte geschlossene Waldgebiet des Erzgebirgischen Beckens ist. Sein nördlichster Teil ist Bestandteil des „Landschaftsschutzgebietes Erzgebirgsweg“. Das Landschaftsschutzgebiet Erzgebirgsweg umfasst ca. 150 Hektar und liegt nordöstlich des Naturschutzgebietes „Am Rümpfwald“ zwischen dem Erzgebirgsweg und dem Glauchauer Ortsteil Niederlungwitz.
Der Rümpfwald stellt mit seinen angrenzenden Fluren eine eigene Kleinlandschaft dar. Im Waldgebiet findet man u. a. ein geologisches Naturdenkmal. Es handelt sich dabei um zwei Felsmonolithen, von denen der markantere im Volksmund als "Steinerne Kuh" bezeichnet wird.
Bis ca. zum Jahr 1800 gab es im Rümpfwald vor allem Tannen und Fichten. Jedoch waren auch Erlen, Buchen, Eichen und Linden vorzufinden. Aus dem Wald wurde früher neben dem Nutzholz hauptsächlich Feuerholz gewonnen. Der Brennholzbedarf war in früheren Jahrhunderten außerordentlich hoch. Der weiter steigende Holzbedarf führte dann im 19. Jahrhundert zu vermehrten planmäßigen Anpflanzungen von schnell wachsenden Nadelhölzern wie Fichten und Kiefern.
Am nördlichen Rand des Waldes, an der Abzweigung der Straße zum Glauchauer Ortsteil Rothenbach, liegt die Gaststätte "Forsthaus". Gegenüber wurde zwischen 1904 und 1906 das Genesungsheim „König-Georg-Stift“ errichtet, dessen Planung und Ausführung auf den Glauchauer Baumeister Reinhold Ulrich zurückgehen. Das Gebäude diente während des Ersten Weltkrieges als Lazarett und wurde später auch als Heimstäte für elternlose Kinder und Tuberkulose-Krankenhaus genutzt. Von 1969 bis 2005 war darin ein Pflegeheim untergebracht.
Zahlreiche Waldwege erschließen das von vielen Bächen und kleinen Tälern durchzogene Waldgebiet. Der Rümpfwald ist daher ein beliebtes Naherholungs- und Wandergebiet, welches weiterhin auch forstwirtschaftlich genutzt wird.