Breitbandausbau in Glauchau
Projektbeschreibung - Ziele:
Die Große Kreisstadt Glauchau misst dem Breitbandausbau, das bedeutet dem Einsatz einer Internetzugangstechnik mit verhältnismäßig hoher Datenübertragungsrate, eine große Bedeutung zu. Nicht nur im Hinblick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung, sondern auch als wichtiger Standort- und Lebensfaktor treibt Glauchau den Ausbau mit Hochgeschwindigkeitsanschlüssen voran. Die Kommune selbst wirkt dabei bei der Vorbereitung und Umsetzung des Projekts unter Einsatz von Fördermitteln mit und hat sich nachrangig zusätzlich dem im Landkreis Zwickau stattfindenden Ausbauprojekt angeschlossen.
Das Glauchauer Verfahren zum Breitbandausbau trägt die genaue Bezeichnung „Bau und Betrieb eines NGA-Breitbandnetzes sowie Erbringung von Telekommunikationsdiensten in den unterversorgten Gebieten der Stadt Glauchau“. Es zielt darauf ab, die sogenannten „weißen Flecken“ im Gemeindegebiet zu eliminieren. Diese kartografische Darstellung der Versorgungssituation bildet alle Bereiche Glauchaus ab, welche zum Zeitpunkt der im Januar und Februar 2017 durchgeführten Markterkundung eine Downloadrate von unter 30 Megabit/s aufwiesen und somit für den Ausbau förderfähig sind. Finanzmittel werden durch Bund und Land bereitgestellt. Für die Fördermodalitäten des Bundes ist dabei die Richtlinie für die „Förderung zur Unterstützung des Breitbandausbaus in der Bundesrepublik Deutschland“ maßgebend. Ergänzend besteht eine Kofinanzierung durch den Freistaat Sachsen auf der Grundlage der Richtlinie „Digitale Offensive Sachsen“.
Von Projektbeginn an wird die Stadt Glauchau durch eine Beraterfirma unterstützt. Diese hat in einer Studie untersucht, welches Ausbaumodell und welcher Umsetzungsansatz hier vor Ort am geeignetsten ist.
Hierfür wurden ein Technologievergleich, eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung sowie eine Abwägung aller möglichen Risiken durchgeführt. Im Ergebnis wird der Stadt Glauchau empfohlen, die Bundesförderung durch eine Investitionsbeihilfe in Höhe der Wirtschaftlichkeitslücke zu beantragen. Mit diesem Modell werden die zu tätigenden Investitionen für private Telekommunikationsbetreiber wieder attraktiv.
Nach der positiven Bescheidung des Antrags sowie der Erstellung des vorläufigen Förderbescheids wurde ein offenes, diskriminierungsfreies Auswahlverfahren zur Bestimmung eines Netzbetreibers durchgeführt. In diesem Teilnahmeverfahren wurden nach Interessensbekundung die geeigneten Firmen zur Angebotsabgabe aufgefordert.
Ziel des Ausbauprojektes ist die Versorgung von Haushalten mit mindestens 50 Megabit/s. Unternehmen sowie öffentliche Einrichtungen sollen langfristig mit bis zu 1.000 Megabit/s versorgt werden. Zudem wurde von der Möglichkeit der Inanspruchnahme des sogenannten „Technologieupgrades” Gebrauch gemacht, um das Projekt auf Glasfasertechnologie umzustellen. Hierbei erfolgt die Heranführung der Glasfaserkabel bis ans Haus.
Zur besseren Bearbeitbarkeit des Gesamtprojektes wurden Gebietslose gebildet, wobei Bandbreitenanforderungen der einzelnen Teilnehmergruppen zu berücksichtigen waren. Dadurch sollen in Summe im Leistungsbereich des sogenannten „Los 1“ ca. 1.300 Adressen (Haushalte, Schulen und öffentliche Einrichtungen, Gewerbebetriebe außerhalb von Gewerbegebieten) und mit „Los 2“ ca. 55 Adressen (Gewerbegebiete) mit Glasfaser erschlossen werden. Schnelle und stabile Breitbandverbindungen sind für die in Glauchau ansässigen Gewerbetreibenden und gleichermaßen für die öffentlichen Einrichtungen, Schulen und privaten Haushalte ein zentraler Produktions-, Erfolgs-, Standort- und Lebensfaktor.